EMDR wurde von Dr. Francine Shapiro als traumabearbeitende Psychotherapiemethode entwickelt und erhielt viele Anerkennungen (ISTSS, APA, wissenschaftlicher Beirat für Psychotherapie Deutschland, …) und wurde 2013 auch von der WHO empfohlen. Es folgten weitere Forschungen, die neben der Traumafolgestörung auch Depressionen, Angststörungen, Zwänge und andere sogenannte „dysfunktionale gespeicherte Erinnerungen“ betrafen.
EMDR ist gut mit den verschiedensten Therapieformen vereinbar und kann optimal in die Behandlungspläne integriert werden. In Deutschland wird EMDR seit 1991 angewendet und wurde 2006 vom wissenschaftlichen Beirat für Psychotherapie als wissenschaftlich begründete Psychotherapiemethode anerkannt.

Anwendungsgebiete von EMDR

EMDR wurde bisher hauptsächlich in der Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung und anderen Traumafolgestörungen eingesetzt, inzwischen aber auch bei Depressionen und Angststörungen.

Negative oder gar traumatische Erlebnisse können psychische Wunden hinterlassen. Normalerweise bewältigt das Gehirn diese erlebten Verletzungen selbstständig – ähnlich wie bei einer kleinen Schnittwunde, die von selbst wieder heilt. Bei schwerwiegenden Erlebnissen bleibt das Erlebte manchmal aber in unverarbeiteter Form im Gehirn zurück und tritt durch ähnliche Situationen immer wieder unkontrolliert auf. Diese Speicherung im Hirn lässt Betroffene im Schatten des Erlebten leben, so dass die Betroffenen einen Leidensweg erfahren.

EMDR unterstützt durch bilaterale Stimulation das Gehirn, die eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren und belastende Erinnerungen zu verarbeiten. Studien beweisen, dass Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung in 84-90% der Fälle geheilt werden konnten.

Wie wirkt EMDR?

EMDR hilft durch Desensibilisieren und Reprozessieren (Desensitization and Reprocessing) mittels Augenbewegungen (Eye Movements) die gespeicherten Informationen im Gehirn durch bilaterale Stimulation neu zu verarbeiten. Dadurch heilen die psychischen Verletzungen in den neuronalen Bahnen im Gehirn. In der EMDR-Behandlung werden durch bilaterale Stimulation beide Hirnhälften hinsichtlich des Erlebnisses aktiviert und synchronisiert. Diese Stimulation findet durch gesteuerte Augenbewegungen statt, immer öfter werden auch auditive und kinästhetische Stimulationen eingesetzt. Umso mehr Sinne man bei der Behandlung einsetzt, umso stärker ist die Wirkung.

Der Vorteil von EMDR ist, dass meist schon nach wenigen Sitzungen es zu merkbaren und dauerhaften Ergebnissen führt. Studien beweisen seit Mitte der 90er Jahre, dass Patienten, die an posttraumatischer Belastungsstörung litten, in 84-90% der Fälle geheilt werden konnten und auch nach der Behandlung keine Symptome mehr aufgewiesen haben.
Somit ist EMDR durch die schnelle und hohe Wirkweise ein ideales Instrument für die Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen und wird inzwischen auch erfolgreich bei Depressionen, Angststörungen, Phobien, substanzgebundenen Süchten, psychosomatischen Störungen, Schmerzzuständen oder im Coaching eingesetzt.